Montag, 30. Mai 2016

Zwischen Himmel und Ho(e)lle ...

so ähnlich habe ich mich am Sonnabend gefühlt.
Oder Himmel hoch jauchzt, zu Tode betrübt.
Es trifft beides.

Vor 5 Wochen lief ich meinen ersten 24-Stunden-Lauf auf das Dach der Welt, beim Sächsischen Mount Everest und war hier sprichwörtlich im 7. Himmel über die erbrachte Leistung. Mit 111 Runden bei diesem spektakulären Event schien mir ein Zeichen gesetzt, denn nur wenige Tage später war ich für 111 km beim Bödefelder Hollenlauf gemeldet. Die Welt ist rund :-)

Immer wieder musste ich feststellen, das einige "Höllenlauf" lasen. Und auch wenn ich nicht da gelandet bin, schien es doch zwischendurch durch selbige zu gehen.


das Höhenprofil sagt alles :-(
Starten wir den Rückblick aber von vorn.
Start 6:00 Uhr am 28.05. ließen mich Tage vorher bereits ins Grübeln fallen:
Mitten in der Nacht losfahren?
Hotel buchen?

Was wie tun?

Donnerstag eine neue Idee geboren: Space Shuttle ist doch groß genug. Warum nicht im Auto schlafen?
Gesagt, getan und Schlafstätte hergerichtet.



Nachdem dies also geklärt war, die schon fast traditionelle "PetersPastaParty" stattgefunden hatte, machte ich mich 21:30 Uhr auf den Weg ins Sauerland.
Fast 2 h Fahrt für nur 100 km. Das könnte man fast laufen, dachte ich noch voller Euphorie :-)
Die Erkenntnis sollte am Sonnabend noch kommen, was 100 km bedeuten.

Auf dem Parkplatz angekommen, in die Nachtwäsche, Katzenwäsche und ab in die Heija. Panoramadach auf und Sterne gucken :-)
Geht ganz gut und wird sicher mal wiederholt. Ist auf jeden Fall eine günstige Alternative zum Hotel.

4:30 Uhr klingelt das Handy. Ich war also tatsächlich eingeschlafen. Kurzes frischmachen, Müsli reingeschaufelt (hat allerdings nicht geschmeckt, vor Aufregung) und ab zum Unterlagenempfang.
Auf dem Mutter-Theresa-Platz herrschte bereits reges treiben.
Es wurde geschleppt, sortiert, gemeldet, eingetragen. Das übliche wuseln bei solchen Veranstaltungen.
Was allerdings noch neu ist, ist das reichhaltige Frühstücksbuffet. Inklusive versteht sich. Für 45 €. Krass, wie ich finde.
Die Damen waren sehr lieb und versuchten wirklich alle schnellstens mit frischem Kaffee zu bedienen, den ich dankbar annahm.

Der Bürgersaal von Bödefeld füllte sich und doch blieb es gesittet und ruhig.
5:45 Uhr machte ich mich auf in den Startbereich, denn es sollte die Streckeninfo stattfinden.



Ich fand das Starterfeld recht überschaubar, wenn man bedenkt, das gleich die Wanderer über 14, 21, 42 und 55 km sowie die Läufer über 42, 75 und 111 km starten sollten. Die 101-km-Wanderer waren bereits seit 19:00 Uhr unterwegs.



Die Streckenmarkierung wurde angesprochen und das eigentlich selbstverständliche Verhalten im Wald und Natur. Aber auch hier muss ich berichten: es gibt halt immer welche, die ihren Mist bei einem Landschaftslauf im Wald entsorgen :-(

6:00 Uhr erfolgte endlich der Startschuss und wir setzten uns, auf den ersten 1,5 km geführt von einem Auto, in Bewegung.
Wie immer standen die langsameren vorn, nur dass es mich dieses Mal gar nicht störte, eher amüsierte. Hatten wir doch reichlich Zeit. Na gut. Reichlich ist übertrieben, denn dies war mein erster Lauf mit Cut off. Wir mussten spätestens 12:30 Uhr den VP "Kühhude" bei km 49 passiert haben. OK. Wo ist Kühhude? 50 km in knapp 6:30 Stunden? Sollte doch zu schaffen sein!
Jo. Eben doch nicht für alle :-(

Die Veranstalter hatten nach Ausfall des Laufes im Vorjahr einen neuen Streckenverantwortlichen, der die Strecke gleich mal neu plante und um mal eben 10 km verlängerte . Was sind schon 10 km? Nur 10% bei 100 km. Ja. Heißt aber auch mindestens 60 Minuten länger laufen. Das sollte ich auch noch erfahren, was das heißt.

Ziemlich schnell setzten sich mit mir 3 Läufer an die Spitze des Feldes und als der 1. Anstieg erreicht war, waren die nachfolgenden Läufe nicht mehr zu sehen. Das sollte dann auch fast bis zum Wendepunkt am Rhein-Weser-Tum so bleiben.

Rhein-Weser-Turm. Das klingt so vertraut. Neuastenberg. Lenneplätze, Langewiese, Schmallenberg. Alles mein tägliches Vertriebsrevier.
Oft fahre ich von Züschen (Winterberg) hinauf nach Mollseifen. Kreuze die Hoheley und habe mich seit Wochen darauf gefreut, diese Ecken zu Fuß zu erlaufen.
Oft (eigentlich immer, wenn ich nach Lennestadt fahre) komme ich über den Berg zum Albrechtsplatz und fahre hinunter ins Lennetal. Gleich dahinter kommt ein Parkplatz und ich nutze den Sonnenaufgang für ein Päuschen und den wundervollen Blick ins Tal, hinunter nach Oberkirchen.

All das ging mir durch den Kopf und ich freute mich sehr. Doch ganz so einfach, wie das Fahren mit dem Auto war das heute eben nicht.
Das Hochsauerland mit seinen langen Tälern und hohe bewaldeten Bergen galt es zu erlaufen. Landschaftlich ein Traum. Läuferisch ein Alptraum. Kaum hatte man einen Anstieg geschafft, folgte ein Downhill, um gleich wieder mit einem Anstieg aufzuwarten.
Läufer Nr. 1 war bereits außer Sichtweite und zu dritt liefen wir auf den VP 1 bei Paul´s Fischteichen bei km8 ein.
Läufer Nr 2 (der Holländer) war vor mir da und machte sich kurz nach meinem Eintreffen wieder auf den Weg.
Läufer Nr. 3 (Maximilian) kam kurz nach mir und hatte wohl einige Probleme mit der Brille. Ich Probleme mit dem Magen. Trotz Toilette drückte es, ich hatte aber keine Lust meine Position aufzugeben und lief weiter.



Der Blick, der sich teilweise bot, war einfach traumhaft und ich konnte nicht widerstehen, das Handy zu zücken.

Es folgte der VP 2 "Zur Wahr" bei km 14 und wir querten wieder Bödefeld. Wieder raus aus dem Dörfchen und wieder bergauf.

Hier kam dann auch gleich das richtige erste harte Brett hinauf zur Kreuzwegkapelle auf dem Kreuzberg.

Der "Holländer" vor mir.



Maximilian hinter mir.
Oben angekommen drehten wir die Reihenfolge um und ich lief hinter ihnen her. Soviel Zeit muss aber auch sein :-)





VP 3 "Nasse Wiese" bei km 19  wieder Elektrolyt und Banane und weiter.

Nach 2:12 hatten wir den Turmberg erklommen und konnten es erst einmal laufen lassen, natürlich nicht ohne Foto.


auf ca 750 Meter ü NN
Ab jetzt ging es bergab und ich konnte den Holländer und Maximilian hinter mir lassen.
Am VP 4 "Obersorpe" angekommen teilte man mir mit ich sei auf Platz 1 der 111km-Läufer. Freude kam auf, wusste ich nun, dass der am Anfang ausgerissene auf der 75km-Strecke unterwegs ist.
Juhu. SMS an die Liebste und weiter zu VP 5 "Lenneplätze" bei km 39. Alles im Plan und läuft.
Heiß war es. Ich schwitzte aus allen Poren. Die Hose triefte, die Unterhose klebte am Hintern, das Trikot war schon im Rucksack verschwunden und ich war heilfroh, dass ich ohne die Ärmlinge los gelaufen bin.

Dann kam der Tiefschlag.
Da meine Nase immer läuft (hihi, welch Wortspiel) puste ich immer zur Seite weg. Finden viele ekelich,  ist aber immer noch schneller, als immer nach einem Taschentuch zu greifen. Dumm nur, wenn bei km 40 Blut mit kommt. 
Machte mich gerade nicht wirklich glücklich, eher nachdenklich. Was tun? Wo kommt es her? Ursachenforschung. Zu doll? Wie fühlst du dich?
Jetzt irgendwie beschissen.
Ich fange an die Hitze zu realisieren. Die Schwüle. Wieder nicht gepinkelt seit einer Ewigkeit. Stehenbleiben, was rausdrücken. Auch keine Besserung. Hände geschwollen. Klebrig. Ich würde gern ne Abkühlung haben! Gibt es nicht.

Maximilian hat bereits überholt. Der "Holländer" ward schon lange nicht mehr gesehen. Dafür läuft ein neuer Man zu mir auf. Nimmt mich mit. Ich berichte von meiner Nase. Nimm den Druck raus sagt er. Ich versuche dran zu bleiben.
Er hat nen lässigen Laufstil. Kurze Tippelschritte. Kaum vom Boden hoch. Ich gehe mit. Kann es nicht halten. Lasse ihn ziehen. Was ein Mist.
Kühhude noch 9 km. Cut off oder Abbruch und verkürzen?
Über die Zwischenzeitmatte gestolpert und den Eingang zum VP gesucht. Elektrolyt und Wasser, Käsebrot, Banane, weiter.

Du bist irre. Nee, total bescheuert. Setze alles auf Rot, wie meine Nase. Entweder es geht weg, oder ich muss beim nächsten VP aufgeben.
VP 7 "Jagdhaus" bei km 58. Noch ca. 10 km bis zum Wendepunkt am Rhein-Weser-Turm.
Peter du bist bescheuert.
Ich überhole ein paar Wanderer. Einige klatschen Beifall, Anerkennung, Trost, Ansporn weiter zu machen. Und ich mache weiter.
Finde einen eiskalten Bach von rechts den Berg runterlaufen. Stopp, rechts ran, Kopf drunter. Hände abkühlen. Gesicht waschen. Und noch mal den Kopf drunter. 2 Minuten später ist das Nasenbluten weg. Wieder frisch im Kopf. 
VP 8 "Rhein-Weser-Turm" bei km 67 erreicht. Es geht besser. Wieder auf den Läufer mit dem coolen Gang aufgelaufen.
Ich mach ne längere Pause. Schütte 4 Becher Elektrolyt runter. 2 x Wasser hinter her. Eine Handvoll Rosinen und eine Banane dazu.
Die Beine sind schwer. Wollen nicht mehr.
Sagt der Kollege am VP: "nur noch einen knappen Marathon!"
Das beflügelt. 
Nur noch einen Marathon.
Es geht nicht mehr aus dem Kopf.
Nur noch einen Marathon.
Unter normalen Umständen hätte ich jetzt gesagt in 3:30 hast du es geschafft. Doch der Blick auf die Uhr machte mir klar, was hier läuft. Hier läuft gar nichts mehr :-(
Ich hatte bis km 70 7:20 Stunden benötigt. Meiner lieben Frau sagte ich so gegen 16-17 Uhr werde ich im Ziel sein. Shit. Was eine Falscheinschätzung der Distanz, der Höhenmeter, des Machbaren.

Handy raus. Foto:



Ich gestehe: das Bild lässt auf einen besseren Zustand vermuten, als es in der Tat war.
"Schatz, nur noch ein Marathon" gesendet und in die üblichen Netzwerke, wusste ich doch, das viele Freunde mit mir waren.
Weiter.
Zurück zu VP am "Jagdhaus". Hier eine nette Unterhaltung mit Gerd Eden geführt und weiter. Ich wollte und musste ins Ziel.

Die Hitze war inzwischen unerträglich und entlud sich nach 8:50 kurz vorm VP "Kühhude" in heftigem Regen. Endlich. Erfrischung. Wie ich es liebe. Wie ich es liebe, wenn die Tropfen auf das volle Haar (Hihi) platschen und den Rücken runter laufen.
Das ist meine Zeit. Das ist das, was ich anderen zum Vorteil habe. Während die meisten dann demotiviert langsamer werden, drehe ich auf.
An der Kühhude hatte ich Andreas eingeholt. Wir quatschten kurz übers Wetter und ich berichtete vom Regen in der Nacht auf der Treppe.
Holla die Waldfee. Er ist auch da gelaufen. 2012 und 2013. Ha, und schon hatten sich 2 gefunden.
Er verließ den VP kurz vor mir und ich holte ihn bald wieder ein.

Er konnte auch nicht mehr. Probleme beim bergab und auf der Strecke ließen ihn immer langsamer werden. Gemeinsam zogen wir uns weiter. Auf der Geraden lief ich vor, am Berg holte er mich wieder ein. Bis nach Langenwiese ging das so. 
Im Lennetal zog ein Gewitter neben uns auf und wir hofften inständig, dass der Lauf nicht abgebrochen werden müsse, jetzt, wo man soweit gekommen ist. Noch 27km.
Andreas fiel zurück. Ich lief wieder etwas besser. Konnte wieder längere Abschnitte laufend bewältigen. Musste an Dean Karnazes denken: "Wenn du kannst, laufe. Wenn du nicht laufen kannst gehe. Wenn du nicht mehr gehen kannst, krieche bis es wieder läuft". Ich ging, bin zum Glück nicht ins kriechen verfallen.
Das Gewitter zog ab und übrig blieb "nur" ein Sintflutartiger Regen.
Die Waldwege verwandelten sich in kleine Bäche, auf denen es zunehmender schwieriger wurde trocken Fußes zu bleibe.
Also Augen zu und durch. Schließlich hatte ich den 2. Platz fest im Blick und würde ihn nicht abgeben wollen.
VP "Lenneplätze". Andreas und ich laufen gemeinsam ein. Fröhliche Menschen empfangen uns. Ob es denn nicht regnet, wir seien so trocken. 
Man muss nur schnell genug laufen, dann trocknet es schnell wieder ab. :-)
Wieder Elektrolyt, Wasser, Banane und Rosinen: ich kann den Süßkram nicht mehr ab. Ich will ne Wurschd, woll, wie der Sauerländer zu sagen pflegt.
Genug gelacht und über die Erschöpfung hinweggetäuscht. Nichts anmerken lassen. Bemitleiden können wir uns wieder, wenn wir alleine sind.

Lenneplätze raus und über den Asphalt. Ich mal vorn, mal hinter, mal neben Andreas.
Letzter VP "Nasse Wiese". Jupp. Auch was Wahres dran. Nass von oben und unten. Wieder liebe Helfer, die uns mit lockeren Sprüchen aufmuntern. Hier endlich mal was anderes zu trinken: Malzbier. Pflup und weg.

Ich auch. Hier nicht mehr auf Andreas gewartet. Die letzte 7 km laufen. Ins Ziel kommen. Nur noch bergab. Und wer es kennt, weiß, was 7 km nach 100 km berablaufen bedeuten.
Das sind Schmerzen, die man nicht haben will. Die braucht keiner wirklich. Die Oberschenkel schreien "Aufhören". Die Zehen fühlen sich an, als sei jede einzelne mindesten 3 x gebrochen und mit ästhetischem Laufen hat das schon lange nichts mehr zu tun. So fühlt es sich wenigstens an. Das Anerkennenden Schulterklopfen der überholten Wanderer sagt was anderes. Wenn ihr wüsstet ...

Dann. Endlich Parkplatz in Sicht. Vorbei am Space Shuttle mit der weichen Luftmatratze und der kuscheligen Bettdecke. Stehen bleiben, hinlegen, schlafen.
Mist. Schlüssel ist in der Tasche im Bürgerhaus. Doch wäre Stehenbleiben jetzt die richtige Entscheidung? Sicherlich nicht.
Nicht bei km 109,5.
Nicht nach dem Nasenbluten.
Nicht nach der quälenden Hitze.
Nicht nach den dicken Regentropfen.
Nicht nach den dicken Tränen die unterwegs geflossen sind und der Frage, woher man die Kraft nehmen kann. Ich blieb mir die Antwort auf die Frage schuldig. Nur Dank. Dankbarkeit, dass mir jemand die Kraft gegeben hat, es durchzuhalten. Wieder an eine neue Grenze gegangen zu sein, ohne darüber hinweg.
Ich bin nicht frisch, aber fit genug, um laufen zu können. Ich gehe aufrecht, bin gesund. Habe mein Ziel fast erreicht. 
111 Runden auf der Treppe in Radebeul
111 km am Donnerstag mit dem Rad (70,5 mit meiner Frau und 40,5 allein)
111 km in wenigen Minuten.
Die Welt ist rund und mir gehen die Worte aus dem verteilten Flyer durch den Kopf:

"Laufen ist eines der Dinge, die ein Kind tun möchte und eines der Dinge, die man am schwersten aufgeben will.
Laufen ist eine Bewegung die keine Turnhalle braucht.
Es ist ein medizinisches Rezept ohne Medikament, es ist eine Gewichtskontrolle ohne Diät und eine Kosmetik, die man nicht chemisch beschreiben kann.
...
Laufen ist so natürlich wie Atmen."
(aus "The Magic of Walking" von Aaron Sussman und Ruth Goode, 1967)

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen und ich laufe die letzten 1200 Meter in Richtung Ziel.
In Bödefeld rein und links auf die Hauptstraße.
Dann Verwirrung. Keiner der einem den Weg deutet. Die ganze Zeit den Pfeilen gefolgt. Jetzt auch? Oder direkter Weg zum Mutter-Theresa-Platz, unserem Startpunkt vor inzwischen fast 12 Stunden.
Noch mal rechts. Die Wiese runten. Bin ich falsch. Hier ist´s so leer. Wieder ein Stück zurück. Wanderer kommen mir entgegen. Nein, du bist richtig. Wieder umdrehen und weiter auf der nassen Wiese. Links halten. Dann endlich eine Art Zieleinlauf. Hinter dem Platz. Noch mal links und dann werde ich vom Sprecher angekündigt.

"Der 2. Platzierte Mann über 111 km kommt nach 11:56 Stunden ins Ziel. Peter Gnüchtel vom DUV/Züschen hat es geschafft. Herzlichen Glückwunsch!"

Ich kann es kaum fassen. Mir wird die Medaille um den nassen Hals gehangen. Dünner Applaus der wenigen verbliebenen Zuschauer.
Die Masse ist durch. Jetzt kommen die letzten ins Ziel und leider wie so oft muss ich feststellen, dass die meisten Menschen es einfach nicht greifen können, was man hier geleistet hat. Zu weit weg ist es den meisten, es zu verstehen, wie man 111 km zu Fuß laufend zurück legen kann.
Marathon ok. Wandern auch. Aber 75 km Wandern, 101 km Wandern, durch die Nacht unter 24 Stunden einige.

111 km Laufen unter 12:00 Stunden. Unfassbar.

Ich wollte doch bereits von 2 Stunden im Ziel sein. Unmöglich bei 2400 Höhenmetern. Schell Handy raus, der Liebsten die Angst nehmen. Hatte sie bereits gefragt, ob alles IO sei. Jetzt ja. Ich bin im Ziel. Habe es geschafft, bin gesund und einigermaßen Fit.

Etwas verdutzt muss ich schon ausgesehen habe, auf Grund der wenigen Menschen. Ich fragte, ob es denn kein Ziel-Alkfreies-Weizen gäbe. Der Streckenplaner fand das irgendwie lustig und gab mir eines aus. Vielen Dank dafür und die netten Erklärung zur Streckenänderung und eurem Engagement für dieses Event.
Toll organisiert, super viele nette Meschen auf und an der Strecke, liebe Worte der vielen Helfer und Helferinnen :-)

Leider gab es keine Siegerehrung so mit Podest und so und so mit Pokal :-(
Sehr schade, wenn man schon mal auf Platz 2 gelaufen ist.



Andreas Geyer [3], Maximilian Hunold [1], Peter [2] (v.r.n.l.)
Nur kurze Zeit später traf auch bereits die erste Frau ein und kam natürlich auch noch mit aufs Foto:


Simone Durry
Nachdem wir also genug Fotos gemacht hatten wurde es Zeit für ne heiße Dusche und die tat mehr als gut.
Die Lebensgeister kehrten zurück. Die Schrumpelfüße hatten keine Blasen, nichts war wundgescheuert. Keine Blessuren zu verzeichnen. Einzig müde und zufrieden.



Na wenigstens auf der Urkunde hätte die Platzierung stehen können :-(
Ich verleibte mir noch die heiß ersehnte Bratwurst ein und machte mich auf de Heimweg. 2 Stunden werden auch nicht kürzer.



Wer möchte, findet beim Klick aufs Bild alles was er nie wissen wollte :-)))



Was bleibt ist die Feststellung:
Wer sich bewegt, bewegt was!

Alle meine Ziele gingen in diesem Jahr in Erfüllung.
Treppenmarathon, Hollenlauf, Nordhessencup-Serie und als nächstes das Velothon in Berlin in 3 Wochen.
Das alles mit viel Fleiß, Disziplin und einer Frau, die hinter mir steht. Das alles nicht toll findet, das nicht alles verstehen kann und Angst hat.
Ich bringe mich nicht um. Ich weiß, wann ich aufhören muss und gebe auf mich Acht. Auf die Frage, was als nächstes kommt habe ich allerdings noch keine Antwort.
Vielleicht ...

Nee, später.
Jetzt wird erst einmal eine paar Tage pausiert und sich aufs Rennrad konzentriert. Wobei ...
Es regnet gerade wieder :-)))

Vielen Dank fürs Lesen meines Blog, eure lieben Kommentare, dass ihr mir folgt und mit mir mitfiebert.

Ich verbleibe mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

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