Sonntag, 21. September 2014

Chancen nutzen ...

Wie oft sagst du dir "morgen"?

Und dann? Morgen. Morgen.
Dann ist die Chance vertan und jemanden, den du besuchen hättest sollen, ist nicht mehr da. Weg. Ausgeschieden. Endboss.

Vor 15 Jahren ging meine Mutter. Wir fern. Beim Bund. Eines Morgens wurde in der Flugplanung ein Flugbegleiter für einen Generalsflug nach Dresden gesucht.
Flug von Fritzlar über Leipzig, General und Adjutant einladen und zu ner Tagung nach Dresden. Eventuell Übernachtung und dann muss ein Bordtechniker die Maschine morgens kontrollieren.
Topp. Eine Chance meine Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Landung in Dresden und die Kollegen der Polizei haben mich auch noch unter Amtshilfe ins Krankenhaus gefahren.
Das Gesicht meiner Mutter im Krankenbett und den Stolz, ihren Sohn in Fliegerkombi :-)
4 Wochen später eingeschlafen.

Nächste Chance habe ich vertan. 2008 So kurz vor Troisdorf und meine Oma nicht besucht. Termine, Termine. Freitags war sie eingeschlafen :-(

2 Wochen später meine Tante :-(

Die vergangene Woche war eine Woche voller Chancen und der Frage, Welche soll ich ergreifen?
Ich bekam die Chance bei einem Kunden einen kleinen Messestand mit Produkten unserer Firma aufzustellen, welche ich natürlich nutze, denn im Sauerland ist das Gro meiner Kunden zu Hause.
Übernachten in Dortmund und die Entscheidung welche Chance als Nächstes nutzen: mit einem Freund aus der Com laufen, oder meinen Onkel besuchen. An die 90 Jahre und treuer Leser meines Blog. Hin und Her entschied ich mich für den Lauf mit +Eugen Pazer 

Chancen muss du ergreifen. Nur ob es die Richtige war, das entscheidet sich erst am Ende das Tages und bis dahin ...
Gibt es hoffentlich noch viele Chancen für den Onkel!

Doch die Woche starten wir am Montag:
Die Zeit bis zum Röntgenlauf verfliegt und ich muss langsam einen Plan basteln und nutze dazu den vom Müritz-Lauf. 
Bisschen einfach, aber es blieben nur noch 6 Wochen und da der "nur" der Ausweichlauf für den Müritz-Lauf sein sollte, aber die Anmeldung steht und nun auch noch +Michael Mankus angemeldet ist, werde ich den definitiv laufen. Wie? Werden wir sehen.

Laut Plan stand für heute Regeneration, Stabi oder Alternativtraining im Plan.
Also machen wir Alternativregenrationstraining :-)
Wetter passt, Zeit passt --> Rennrad! Und was hat sich das Pferdchen gefreut :-)
Endlich mal wieder raus aus dem dunklen Keller und ab in den Chattengau.

Blich in den Chattengau zum Hessenturm

Ach war das schön. Richtung Altendorf, weiter nach Balhorn und dann am Rande des Habichtswaldes immer wieder den Habichtswaldsteig vom 20.06. im Kopf. "Nur" 40 km geschafft, allerdings mit über 1300 pos. hm. Den hole ich mir noch mal :-)
Jemand dabei??? :-)

Montagsrunde durch den Chattengau
Die komplette Runde findet ihr hier.

Dienstag:
stand Lauftraining auf dem Plan. Schwellenlauf oder Fahrtspiele. Upps. OK. Ab in den Wald, da gibt es genug Chancen auf Tempowechsel. Und dafür war die Runde über Lohne, Ringwall und anschließend noch den Riesenstein perfekt :-)

Vorm Start konnte ich allerdings in unserem Garten dies Foto schießen:

Taubenschwänzen
Da ich fast geneigt war an einen Kolibri zu glauben, teilte ich das Bild mal schnell und prompt habe ich wieder was dazu gelernt. Danke an alle :-)
Hier der Link zum Nabu und deren Erklärung zum Taubenschwänzen.

Im Wald ging das dann so weiter, dass mir folgendes einfiel:

Germany´s next Top Wood Modell

Ich traf so viele Schönheiten im Wald, und die wollten alle vor die Linse, auch wenn die durch die Läufe in der Bauchtasche stark gelitten hat.

was guckst du?

Oh Man, Angst ... Hau ab!
Inzwischen habe ich den Mittelrahmen mit der Kameralinse vom Handy gewechselt und die Bilder sind wieder gestochen scharf :-)

Weiter ging es hoch zum Riesenstein zwischen Heimarshausen und Altendorf.
Ich nutze die nächste Chance auf ein paar schöne Bilder und die Stille im Wald. Das Wetter war aber auch phantastisch zum Verweilen und den Geräuschen des Waldes zu lauschen.

Riesenstein
Naja, und weil man auch mal nach Hause muss ...

Dienstagsrunde
19 km mit knapp 500 pos. hm sind es geworden. Das sind schon mal die Hälfte der Höhenmeter die mich auf den 63 km in Remscheid erwarten. Wird also ...
Die Runde in allen Details findet ihr hier.

Mittwoch:
Stand, wie Eingangs erwähnt, im Zeichen einer Reise nach Lüdenscheid und Aufbau des Messetandes.

Ich bin bereit
Geplant war ein Lauf am Abend mit meinem Kollegen. Auf Grund der Uhrzeit hatte er aber keinen Bock mehr :-(
Siehste! Genau das unterscheidet uns eben von den Anderen. Man kann auch auf das Essen verzichten, oder später essen, oder weniger, aber aufs Laufen ...
Na gut. Ich willigte ein und wir genossen den Abend beim Spanier und einem sehr leckeren Tapas-Teller.
Der Abend war gelungen und im Garten saß es sich wunderbar unter dem Kastanienbaum. Nur gefährlich war es :-)

es wurde scharf geschossen
Donnerstag:

Messestart 9:30 Uhr und leider viel zu wenig los.
Dafür aber am Abend die Verabredung mit Eugen auf dem Schirm und nach ängstlichen Blicken auf die Uhr und froh die Laufkiste im Auto abgestellt zu haben, war ich pünklich 18:20 Uhr am vereinbarten Treffpunkt in Industriegebiet Phönix.

Ich bin in der Vergangenheit ja bereits mehrmals hier durch gelaufen, wenn ich in Dortmund übernachtet hatte, doch heute war es was besonderes. Denn Eugen ist ein noch recht neues Mitglied unserer Community und doch sehr erfolgreich bei seinen Wettkämpfen.

Und pünktlich zum Ende des Messetages fing es an zu regnen. So konnten wir die erste 1/2 Stunde zum Quasseln über die Com, unser Treffen zum Jahrhundertlauf und dies und das nutzen. Wie das immer so ist ...

Dann brachen wir trotz des Regens auf und machten uns auf den Weg, eine Runde um den neu entstandenen Phönix-See zu laufen.
Das Wetter war fürn Ar..., denn gern hätte ich den Lauf mit ein paar Bildern kommentiert.
Mitten in Dortmund, der immerhin drittgrößten Stadt in NRW, hat sich eine echte Oase des Luxus angesiedelt. Um eine Dreckgrube und eine bis dahin hässlichsten Gegenden wurden tolle Grundstücke erschlossen und der See in der Mitte bieten ein Urlaubsflair, dass seines Gleichen sucht.
Segelbote und Stege, Lauf- und Radwege laden regelrecht zum Seelebaumelnlassen ein.

Wenigsten gab es am Ende ein kurzes Regenloch für ein Bild mit Eugen :-)

Lauf in Dortmund
Donnerstagslauf in Dortmund
Die gesamte, leider zu kurze Runde, findet ihr hier.

Freitag:
Abbau und Abreise aus Lüdenscheid. Vollsperrung durch Überflutung, Regen, Feierabendverkehr :-(
Laufen?
Gern aber wieder ausgefallen :-(

Sonnabend:
letzter Wettkampf. 
Im vergangenen Jahr bin ich zum ersten Mal beim Ederauenlauf in Bergheim gestartet. Flachste und schnellste Strecke, die man in Nordhessen für einen 10k- oder Halbmarathon findet. 
Und in 2013 war ich so verpeilt, dass ich nach dem Lauf nach Hause fuhr und die Siegerehrung mit dem 2. Platz verpasst hatte. Depp.
Aber heute malte ich mir gute Chancen aus, auch wenn das Training diese Woche für die Füße war.

Vormittags Einkaufen und dies und das und nach dem Kaffeetrinken mit der besseren Hälfte und Tochter brach Papilein mal wieder auf.
15 Minuten Fahrt, 4 € Startgeld ...
Da wäre ich doch blöd, wenn ich das nicht nutzen würde.

Angekommen, Parkplatz sehr leer, wenig im Startbereich :-(
Was hier denn los? Auflösung kam nach dem Lauf: In Kassel fand der 25. Kasseler-Herkules Berglauf statt. Mist. Schade für das Rennen heute und Schade für mich. Denn den hätte ich auch gern gelaufen.

Man kann nicht alles haben, denke ich und merke mir das mal für 2015.

Nach der Anmeldung und dem Einlaufe verzögerte sich leider der Start der Halbmarathonis und unserer somit ebenfalls um 15 Minuten.

Irgendwann, nachdem wir wieder schön ausgekühlt waren, stellten wir uns auf, kurze Einweisung und der Startschuss fiel.

3/4 Runde über den Platz, den ich für meine Intervalleinheiten nutzte und ab auf den Radweg in Richtung Wega.
Erstaunlicher Weise blieb das sonst übliche Zick-Zack-Laufen aus und ich ging auf Position 4 auf die Strecke.
Bei km 1,5 wurde ich von hinten eingesammelt. Ein riesen Kerl, Typ Guido, überholte mich mit riesigen Schritten und ich versuchte dran zu bleiben an dem 3er Team und den Windschatten zu nutzen. Bis km 2,5 war das auch ok. Dann wurden die immer langsamer.
Mein Ziel für heute war die 40 in der Zielzeit zu schnappen und damit hieß die Ø-Pace 4:05 min/km Minimum! 
4:12; 4:13 waren zu wenig. Also vorbei und nach meinem Ziel streben.

Die Strecke verläuft auf dem Ederradweg in Richtung Wega. In Anraff geht es über die Eder und nach 2,5 km geht es auf dem Feldweg weiter.
Hier konnte ich meine Trainingserfolge voll ausspielen: Wiese, unebener Untergrund, nichts für Asphalt-Marathonis :-)
Als Schuh hatte ich den Brooks PureDrift2 gewählt und die flachen Flundern liefen gut, sehr gut :-)

Das 10er Feld zog sich auseinander und die ersten Halbmarathonis wurden eingesammelt. Bei km 5,5 hatten wir den Feldweg geschafft und den 1. Wasserpunkt erreicht. Den lies ich mit Blick auf die Zielzeit im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und machte mich auf die letzten 4,5 km Asphalt.

Oha, die Flundern erfordern echte Fußarbeit. Schön auf dem Ballen und nicht so platschen lassen! Der Puls ging inzwischen auch höher und es hieß durchbeißen.

Bei km 8 dann das Oberpech für den Kollegen vor mir. Läufer 1 und 2 hatten uns bei km 2 einfach stehen lassen und waren schon lange außer Sichtweite. Vor mir einer in meinem Alter und vor ihm noch einer, der den Abstand zu uns immer weiter ausbauen konnte. Und genau der verpasste bei km 8 die Streckenführung und musste stehen bleiben, um uns nach dem Weg zu fragen. Das war bitter und er tat mir so leid.
Na ja. Er nahm wieder Fahrt auf und ließ uns ganz schön alt aussehen. Waren wir auch, im Vergleich zu ihm. Wie sich im Ziel herausstellte AK30. Alter. Na dann ...

Wir kamen in den Sportplatzbereich und die letzte 1/2 Runde brach an. Der Kollege vor mir hatte es ca. 70 Meter vor mir geschafft und ich verpasste den Knopfdruck :-(
Shit. Meine Uhr zeigte 42:51. Nach Nachfrage bei meinem Vorgänger müsste es so bei 41:30-40 landen.
Ohha. Das hieß abwarten, denn ich war auf Platz 5 in der Gesamtwertung eingelaufen und der vor mir war in der AK45, wie ich. Spannung! Podest?

Ederauenlauf
Schuhe aus und über den Platz Barfuß auslaufen und ab in die Dusche. Schön leer und schön neu kam ich geschniekelt und gebügelt zurück und wartete auf den Aushang der Ergebnislisten. Und?
Juhu!!!

Platz 3 in der AK45.


Die kompletten Wettkampfdaten findet ihr hier.

Damit ist jetzt auch Schluss mit den Läufen auf der Kurzdistanz und der Fokus wird jetzt auf den Röntgenlauf in 5 Wochen gerichtet.

Sonntag:
sollte laut Trainingsplan mal ein 40er gelaufen werden. Aber die Flundern vom Ederauenlauf forderten ihren Tribut und die Waden riefen NEIN! Tu uns das nicht an.
Ich gab nach und machte mich wenigstens auf, eine Fritzlarer-Runde zu laufen. 16-18 km sollten auch ok sein.

So machte ich mich denn auf den Weg und lief schön in den Nieselregen hinein, welcher für wunderschönen Nebel in den Tälern sorgte.

Blick ins Elbetal

Richtung Züschen
Und dann ...
kam mir kurz vor der Papiermühle Günter entgegen. Was eine Überraschung. Gemeinsam liefen wir noch mal zurück bis zum Ortsschild Geismar, drehten um und liefen zusammen nach Züschen. Kurzweilig, denn zu erzählen gibt es ja eh genug :-)

Sonntagslauf
Die Sonntagsrunde findet ihr hier.

Somit stehen diese Woche dann doch 120 km auf der Uhr.


Und die 65 km Rennrad vom Montag :-)

Was haben wir also von der Woche gelernt?
Chancen musst du nutzen. Denn wenn es zu spät ist, der Endboss an der Tür geklopft hat, ist es zu spät und du wirst dich ärgern, die Chance nicht genutzt zu haben.
Wie komme ich drauf? Zu viel Kopfkino beim Laufen!
Aber es ist eine gute Gelegenheit über den Sinn des Lebens, das Universum und den ganzen Rest nach zu denken. Und die Antwort auf die Frage ist nicht immer 42 :-)

42? Ist er jetzt völlig Irre? Nein!
Alle Douglas Adams Fans wissen wovon ich spreche. Aber 42 ist für uns Läufer immer eine Antwort :-)

In diesem Sinne danke ich allen für das Lesen meines Blogs, Eugen für die Zeit, die er für mich am Donnerstag geopfert hat, meinem Onkel, der mit fast 90 meinen Blog liest und am PC Briefe schreibt, ausdruckt und mir zusendet, weil das Senden der Email nicht klappt :-)
Ich wünsche mir, dass ich mit 90 noch so fit bin.

SO Danke ich euch allen, dass ihr meinem Blog so treu folgt, freue mich, wenn ihr wieder kommt und auf unser Treffen am Edersee und verbleibe mit sportlichen Grüßen

Euer Gnü aus Zü

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