Sonntag, 5. Januar 2014

Der Asphalt, ich und ...

dazwischen ein Hauch von nichts.

Die Pure-Serie aus dem Hause +Brooks Running habe ich ja nun schon länger, aber noch nicht auf echten langen Distanzen gelaufen. Ich trau mich nicht :-)


Montag:
Die Woche hatte ich noch Urlaub und einen dringenden Auftrag für unseren Edersee-Lauf mit der besten Community bei Google+ zum Thema Running / Laufen: Orga-Tour zur Sichtung der Runde um den Edersee. Bis jetzt war die Strecke nur aus der Erinnerung erstellt und von +Oliver Wiesner ins +GPSies eingetragen.

Den Bericht dazu findet ihr hier im Blog.
Eins steht fest: es wird geil



Dienstag:
wollte ich dann das Jahr mit einem letzten langen Lauf beenden, aber bei dem Wetter wollte die bessere Hälfte auch noch mal raus und so blieb ich unter 20k


18 km in den Brooks PureCadence2 und ner Zielpace von 5:15 min/km. 
Schön war es, bei strahlendem Sonnenschein den letzten Tag des Jahres 2013 zu genießen.


Das Bild ist wirklich vom 31.12. nicht 31.08.

Mittwoch:
Gesundes neues Jahr eben so begonnen :-) 
Gesund mit ner schönen Wandertour um den Hermannsberg zwischen Züschen und Wellen mit den besseren Hälfte.


Und was soll ich sagen: ich hab meine Treckingstöcke mal ausgeführt. Ist ne neue Erfahrung und muss auf jeden Fall geübt werden.
10 km in 1:50 und 200 pos. hm waren schon ganz ordentlich.

Und weil man als Läufer das neue Jahr mit Laufen beginnt, ging es nach der Wanderrunde noch mal in die schnellen Schuhe.


14 km nach Geismar, Fritzlar und über Haddamar zurück in den Saucony Jazz16. Die wollten auch mal wieder raus :-)

Donnerstag:
Laufpause!
Muss ja auch mal sein und ist Pflicht! 
Dafür habe ich was ganz anders gemacht: Flur gestrichen :-(
4 Türen mit Folie abgeklebt und zum Schluss den kleinen Raum mit 2x500W aufgeheizt. Was sehen muss man ja. Aber es war wie ne Sauna. So habe ich noch nicht mal beim Laufen im Sommer geölt.

Freitag:
Geburtstag der Tochter und so hatte Papa eine Aufgabenliste, die Laufen nicht beinhaltete :-(

Aber nachdem dann die Party in die Kurhessen-Therme nach Kassel verlegt wurde, durfte ich doch noch mal die schnellen Schuhe schnüren:
Brook PureDrift und ab


Die Drift mit fast ohne Sprengung und Stütze hatte ich bei Peter Greif online gekauft und war Anfangs nicht sicher, ob das gut geht. Aber es geht gut.
Sau schnell und vorderfußlaufend brachte ich die 12 km in 56:22 min und ner Pace von 4:40 min/km hinter mich bringen. Und dabei kam mir eine Idee:

Die bessere Hälfte darf mal wieder am Sonnabend die Welt retten, die Kinder wollten ausschlafen und so war ich verpflichtungsfrei :-)
Folglich vieeeeel Zeit für einen laaaaaangen Lauf <4 Std.

Ich machte mir also eine 50k Strecke durch den Chattengau klar. mit dem Rennrad bin ich da recht oft unterwegs, aber laufend? Sollte schon nicht auf der Straße sein, sondern ein bisschen Radweg und Abseits. Aber das ist nicht machbar. Leider.

Ich bereitet mich und die Verpflegung am Abend vor. +Michael Mankus hatte mir nach meiner ersten Ultradistanz vom 27.12. einen Tipp mit Kartoffeln gegeben. Das wollte ich testen.
Außerdem machte ich noch was gesundes für den Weg zum Ziel: Müslischnitten. Lecker und ein wenig gepimpt mit Cranbarries, Weinbeeren, Mandeln und Haselnüssen. Lecker :-)

Sonnabend:
Nach dem gemeinsamen Frühstück mit frischen Brötchen startete die liebe Frau ihren Auftrag zur Weltrettung und ich machte den Laufrucksack klar.

Früchtetee gekocht, Pellkartoffeln halbiert und gesalzen und einzeln in Folie gewickelt. Käsesandwich geschmiert und alles verstaut.



Für die Routenaufzeichnung nutze ich von Anfang an mein Smartphone und +Runtastic 
Nun kann man immer über alles meckern. Aber erst einmal muss man es besser machen und 2. gibt der Erfolg Recht.

Ich habe mich seit 2010 auf alle meine Marathons damit vorbereitet, alle Läufe und Intervalltrainings damit absolviert und immer eine Punktlandung hingelegt. So verkehrt kann die Aufzeichnung also nicht sein :-)

Aber 5 Stunden sind schon lang, für so ein Smartphone. Also Zusatzakku in den Laufrucksack und das USB-Kabel durch die Öffnung für den Kopfhörer gefummelt. So hält das Smartphone bis zu 48 Stunden ohne Probleme.

10:15 Uhr Start. Kompressionsstulpen, Compressport-Socken, 7/8 Hose an und oben 3 Lagen. Buff um den Hals, Mütze und Handschuhe an. Trotz 6°C und hin und wieder ein Sonnenstrahl, mag ich es nicht, wenn es zieht.
Vorsichtshalber packte ich mal noch die Windjacke in den Rucksack und musste feststellen, der könnte ein bisschen mehr Fassungsvermögen haben. 6 Liter sind zu wenig! Also muss eine Entscheidung her, ob vor dem Edersee-Lauf noch was Neues her muss.

Der Weg Startete in Züschen und folgte dem Radweg R4 nach Geismar, meiner üblichen Laufstrecke und weiter nach Fritzlar. Am Freibad Fritzlar folgte ich dem Mühlgraben zur Siechewiese.
Historisch belegt ist, das die in Fritzlar ansässigen Ursulinen hier die Pestkranken im Mittelalter pflegten und die Pest vor den Stadtmauern hielten. Die Ursulinen gibt es in der Form als Orden in Fritzlar nicht mehr, aber noch eine Schule mit gleichen Namen.

Bevor ich Fritzlar verließ, war die erste Kartoffel dran. Das ist echt einfach, die aus der Alu-Folie zu fummeln und mit Handschuhen zu essen.
Die Folie wurde erst einmal in die Tasche am Laufrucksack verstaut und später in eine Mülltonne entsorgt. Wir sind ja umweltbewusst. Leider sehen das nicht alle so, wenn man den Müll entlang des Radweges so betrachtet. Was sind das für Deppen?

Von Fritzlar folgte ich dem Radweg weiter nach Wabern am Bahnhof vorbei, hinter der Rübenfabrik her.
Die Schornsteine rauchen nicht mehr, es riecht nicht mehr nach kandiertem Zucker. Es scheint abgearbeitet :-)

Der Radweg geht hier zwischen vielen Angelteichen entlang der Eder, abseits der Hauptstraße nach Lohre und weiter nach Felsberg. Inzwischen musste auch die nächste Kartoffel daran glauben. 
Das ist auf solchen Distanzen so ein bisschen wie ein Zwischenziel; du läufst von Kartoffel zu Kartoffel und belohnst dich so für jeden absolvierten Abschnitt. Und den kannst du auch noch selbst bestimmen. Wenn so ein Loch kommt, lenkst du dich eben ab :-)

Ab Felsberg folgte ich dem Ederradweg weiter und hielt mich auf Böddiger zu.
Hier gibt es den kleinsten Weinberg Hessens.


Oben auf dem Berg hat Förderkreis Böddiger Berg e.V einen wunderschönen Unterstand in diesem Jahr errichtet, den ich für meine 30k-Pause nutzen wollte. Gute geschützt vor dem Wind und tollem Blick ins Edertal und auf Felsberg genoss ich mein Käsesandwich mit Gurke, was ich noch bereuen sollte.

Nach 10 min machte ich mich wieder auf den Weg, 20k kamen noch und die sollten nicht gerade die beeindruckendsten werden; entlang der Straße mit den Autos teilen. Zum Glück tobt in Nordhessen nicht gerade der Bär und der Gegenverkehr hielt sich in Grenzen.

Von Neuenbrunslar zog sich die Straße stetig bergan bis Deute, nicht einfach, aber es gibt keine Alternative :-(
Hinter Deute konnte ich wieder einen Radweg nutzen und folgte ihm nach Gudensberg.
Die Obernburg in Gudensberg in Sicht wurde der Weg schon so langsam beschwerlicher. Der Anstieg und die Durchschnittspace von sub 6:00 min/km bisher machten sich bemerkbar. Kartoffel!!!
Ich machte mich so fast mit Heißhunger über Kartoffel Nr.3 her und die Trinkblase war auch fast alle. 
12 km lagen noch vor mir. Von Gudensberg ging es auf dem Radweg weiter nach Gleichen. Zum Glück etwas abschüssig aber windig.
Dafür fing mich Sodbrennen an zu plagen und die Gurke stieß auf. Das werde ich also weglassen, beim nächsten Mal.

Was mir auf der gesamten Strecke auffiel: ne Menge Leute mit guten Vorsätzen waren unterwegs. Mit dem neuen Bike, mit Walkingstöcken oder spazierend :-) Nun ja, bald ist wieder Ruhe und wir, die wir ohne gute Vorsätze ins Jahr gestartet sind, sind wieder allein. Weil es bei uns schon Routine ist :-)

In Gleichen ging es mal wieder unterhalb des Leichenkopfes auf meiner Standardlaufstrecke nach Wehren. Ich bog rechts ab in die "Höhle" (heißt wirklich so) und nahm den vorletzten Hügel.

Oben kam Haddamar in Sicht und der Wind blies mir sehr kalt entgegen. Zum Glück hatte ich den Buff um den Hals und konnte ihn über den Nacken bis hoch unter die Mütze ziehen und kam so wie ein vermummter Schwerverbrecher auf der Flucht in Haddamar an.
100 Meter Bundesstraße bis ich nach Haddamar abbiegen konnte und es wurde wieder ruhiger. Aber steiler.

Man merkt es kaum, aber wenn ich mit dem Rad zurückkomme und mich Richtung Züschen kämpfe, spürt man ganz deutlich: es geht bergauf :-)
Und das stetig. Von 200 üNN auf 250 üNN auf knapp 1000 Meter. Übel, echt übel.

Aber dann ist Züschen endlich in Sicht und nur noch 3 km trennen mich von der warmen Wanne. Und das auch noch abwärts :-)

Zum Schluss waren es genau 50 km in 5:13h in den Brook PreCadence2 und somit der erste lange Lauf in Minimalschuhen.

Die ersten dieser Art waren die New Balance MINIMUS TR10. Aber damals, Anfang des Jahres dachte ich nie, dass ich mal länger als 10k mit solchen Schuhen kommen werde. Aber wie immer: Übung mach den Meister.


Somit kann ich abschließend zu meinem Ziel Ultradistanz sagen: ich bin auf dem Weg!
Das war der 2. in dieser Distanz innerhalb von 8 Tagen. Wenn ich mir überlege, wie es mir nach meinem ersten Marathon ging, ist die Entwicklung der letzten 3 Jahre schon beachtlich und macht mich Stolz.
Ich sehe dem Edersee-Lauf mit Freude entgegen und bin mir sicher, dass alle den Lauf genießen werden und gut überstehen, so wie alle am Trainieren sind, die mitlaufen werden.

Sonntag:
stand nichts wirklich auf dem Plan außer einen kleinen Lockerungslauf von 20 min, wie Michael empfohlen hatte. Dieses Mal hielt ich mich auch dran.

Na und weil ja in Deutschland, wie Eingangs erwähnt, eher der Frühling ausgebrochen scheint, sind die bessere Hälfte, Tochter und ich noch zum Edersee eine schnelle Wanderrunde drehen.


Und der Blick auf Schloss Waldeck sagt, warum ... +Sigmar Schwalbach :-))


Das war also die letzte Aktivurlaubswoche und meine 2 Langdistanz. Wer hätte das erwartet? Ich definitiv nicht. Noch nicht.

Was ich abschließend dazu sagen möchte ist: Du merkst, wenn dein Körper so weit ist. Es hilft nichts diese Strecke zu erzwingen, nach dem Motto, ich muss mal ran. Das wird nichts! Dein Körper und dein Kopf sagen dir, wann du so weit bist. Hör drauf! Am Meisten auf deinen Kopf!

So waren es in diesen 2 Wochen
60 km MTB
231 km Laufen
keine schlechte Bilanz :-)

Danke fürs Lesen und ich würde mich freuen, wenn du wiederkommst.

Mit sportlichen Grüßen in die Weiten der Republik und angrenzenden EU- und Nicht EU-Staaten

Euer Gnü aus Zü

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