Donnerstag, 25. April 2024

Wenn ich etwas vorhabe, ist meist nichts dahinter.
Nur was ich hinter mir habe, hatte ich vor.

Heinz Rudolf Kunze

So begann ich meinen Post im Jul 2020.

Ich hatte alles auf Null gestellt und wollte neu anfangen.
Aber ersten kommt es anders, und zweitens als man denkt 😔


Daraus wurde nichts.
Eher Sendeschluss 😕



Alles schlief ein.
Freunde meldeten sich nicht mehr, Wettkämpfe fanden nicht statt und Corona machte so manchem Verein den Gar aus und auch der Blog wurde kaum noch gefüllt.
Womit auch?

Aber
Aufgeben kannst du bei der Post 😉

Der Gnü kann nicht aufgeben und ich habe neue Ziele anvisiert:
So werden mein Lieblingsmensch 💓 und ich natürlich wieder zu unserer Lieblingsinsel aufbrechen, die Sonne und Mallorca genießen.

Im September geht´s natürlich auch wieder in unsere 2. Heimat Nordholland und wenn wir von da wieder kommen ...

Ich werde genau da wieder anfangen, wo mich 2011 das Fiber packte 😊


Genau. In Kassel werde ich wieder mit einem Halbmarathon starten und versuchen in Ziel zu kommen 😂
Ich denke, dass das zu schaffen ist und dann werde ich entscheiden, ob das "große" Ziel Harz-Gebirgslauf zu schaffen ist 😲

Einen Marathon möchte ich so gerne noch mal schaffen.
Ob es dann gleich so hoch hinaus gehen muss?



Aber da ich ab September quasi vor der Haustür Norddeutschlands höchsten Berg zur Reha sein werde ...
Warum nicht versuchen 😌
Aufgeben kannst du bei der Post 😉

Ich werde es sehen und Kassel wird mir sagen, ob das geht oder nicht 😏

Also steigt die Vorfreude und Ziele braucht der Mensch im Leben. Sonst dümpelt es vor sich hin und nichts ist geschafft.

Also immer schön dran blieben.
Euer Gnü aus Zü

Freitag, 19. April 2024

ein Läufer, der nicht Läuft ...

... bei dem läuft´s nicht 😩


So habe ich in dem Post im August 2020 geschrieben.

Corona war das eine, weswegen das Laufen ausfiel und dann kam es noch härter.

Warum ist das hier schreibe?
Um mir und meinen Gedanken Luft zu machen und zu berichten, was man erreichen kann, wenn man nicht aufgibt.
Denn wie wir wissen:
Aufgeben kannst du bei der Post 😉

So habe ich einfach versucht, nicht aufzugeben und kann euch gestehen: es war verdammt schwer 😕

Vorgeschichte:
Als vernünftiger Sportler nutzt man das, was einem angeboten wird und geht brav und kontinuierlich zur Vorsorgeuntersuchung.

Denn man kann viel über diese Land meckern, aber man kann auch das, was geboten wird positiv sehen. Und ich wage mal zu behaupten, dass es kein besseres Gesundheitssystem, als das unsere gibt.

So bin ich also jährlich zur Blutkontrolle gegangen, bis es meinem damaligen Hausarzt, der inzwischen in seinen wohlverdienten Ruhestand gegangen ist, zu komisch wurde und er mich zu einem Hämatologen schickte, da meine Werte für ihn nicht plausibel waren.

Diverse Blutbilder und eine Knochenmarkpunktion später brachten dann das vernichtende Urteil: Blutkrebs ...

Ein Schock 😱
War auch meine Mutter bereits am Krebs jämmerlich verreckt, um es mal sehr krass auszudrücken , kann ich euch sagen, ist das Gefühl echt beschissen, wenn du zum ersten Mal vor der Tür eines Facharztes für Hämatologie und Onkologie stehst.

Ja und die doch sehr direkte und offene Offenbarung nach Vorliegen der Pathologischen Untersuchung reißt dir einfach den Boden unter den Füßen weg.

Aber wie oben steht:

Aufgeben kannst du bei der Post ...

Nicht der Gnü und liefert noch ausreichend Ergebnisse ab.
Bis. Ja bis 2020.


Corona und die Verschlimmerung meines Allgemeinzustandes fielen zusammen, haben aber keinen direkten Zusammenhang.
Nur fiel es mir immer schwerer zu Laufen, Rad zu fahren und selbst das Sprechen wurde eine Herausforderung, geschweig denn Treppen steigen.
Schnappatmung, Brustschmerzen, Angstgefühle.

Der Hämatologe schob vieles auf´s Alter und meinte ich solle mich einfach damit abfinden nicht mehr der Jüngste zu sein und man kann ja nicht ein Leben lang Marathon, oder noch weiter, zu laufen.

Denkst du.
Ich kenne genug, die das Gegenteil beweisen und selbst mit 70 oder 80 locker jeden Jungspund einsacken 😊

Also andere Quellen gesucht und gefunden, die mir meine Fragen beantwortet haben.
Nach der Einholung einer Zweitmeinung 2022 in Aachen der nächste Schock.
Aus der Luxusversion meiner Mutation ist der Hauptgewinn geworden und das perspektivische Ziel heißt wohl Stammzellentransplantation.

Aber noch ist es nicht soweit und nach einem wirklich sehr schlimmen Jahr 2022 habe ich die richtige Dosierung und den Weg zurück zum Laufen gefunden 💓

Aufgeben kannst du bei der Post

Ich habe nicht aufgegeben und war auch immer, wenn auch mit Zurückhaltung, sportlich aktiv.
Mit meinem Lieblingsmenschen sind wir auch zu Corona im Urlaub gewesen (wer erzählt eigentlich immer, dass wir Reiseverbost hatten?) und ich habe versucht auch dort aktiv zu sein.
Ich bin die Imrosschlucht gewandert und war glücklich, als ich es geschafft hatte.


2023 war ich auf Mallorca zum Radeln und habe in 5 Tagen 600 km abgespult 😮



Was eine Trauminsel 💓

Früher war Malle für uns eher mit Ballermann und Saufen verbunden, weswegen wir nie da hin wollten.
aber 2019 habe ich mich in die Insel verliebt und meinen Lieblingsmenschen angesteckt 💕


Aber ans Laufen dachte ich nicht, oder habe es mir nicht getraut.
Zu schwer fiel es mir auf Kreta meine Laufstrecken zu packen.


Dabei waren die Ausblick in die weißen Berge Kretas ein Traum.

Ich lies es irgendwie lieber sein. Zu stark die Schmerzen in der Brust 😩

2022 dann meine erste Reha und es tat gut, sich mit "Leidensgefährten" auszutauschen und psychologischen Rat bekommen.
So war ich froh 2023 "gehen" statt laufen zu können und mit meinem Italiener vor mich hin zu kurbeln.

2024 nun der Neustart.
Ich bin medikamentös gut eingestellt, bekomme wieder gut Luft und die Schmerzen in der Brust gehören der Vergangenheit an.
Ich getraue mich wieder in ein Schwimmbad und habe keine Angst, das ich auf 25 Metern untergehe.
Habe ich mich im Urlaub nicht mal mehr in die Pools der Hotels getraut, in denen wir waren 😰
Hoffen wir, dass das so bleibt.

Die ersten Kilometer in den Laufschuhen sind absolviert und es stehen unfassbare 265 km auf der Haben-Seite für das 1. QT 2024.
Im letzten Jahr waren es für´s ganze Jahr so viele (oder so weinige) Kilometer 😱

Also warten wir mal ab, wohin die Reise geht und ob es mehr zu berichten gibt.
Denn neue Ziele wären schon nicht schlecht.
Es muss ja nicht gleich ein Ultra sein.
Ein Marathon würde für´s erste ja reichen 😂

In dem Sinne immer schön daran denken:
Wer sich bewegt, bewegt was oder
Aufgeben kannst du bei der Post

Ich verbleibe dann mal mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Donnerstag, 31. Dezember 2020

ein Jahr ...

zum vergessen 😔
oder voller unerwarteter Ereignisse 😮
Und doch zum Zusammenfassen.

Nach meinem Missgeschick und der langen Wiederherstellungsphase vom Teneriffa BlueTrail wollte ich wieder starten.
Durchstarten und das, wie geplant, flacher und "Back to the roots" eben.

Der Lahntallauf stand für Februar im Kalender und weitere Läufe sollten folgen.
Doch es sollte die einzige Medaille bleiben 😕

Es war mein 4. Start in Marburg und wer lässt sich schon an diesem Datum einen Ultra entgehen? 😉
Das Ergebnis ließ mich hoffen, dass der Gnü nun wieder dabei ist 😊

Doch dann ...

Auf der Fahr nach Marburg hatten sich die Ereignisse und Meldungen aus China bereits überschlagen und ich dachte noch bei mir: "bei diesen Meldungen muss du dich heute mal nicht mit anderen nackten Menschen unter die Dusche nach dem Lauf stellen, sondern fährst einsam vor dich hin müffelnd nach Haus und duschst da!"

Wenn ich damals geahnt hätte, was noch auf uns zukommt und wie gut vielleicht die Entscheidung damals war ...

Ab März hatten sich alle Ziele in Luft aufgelöst, der Wunsch auf einen Lauf auf den Kyffhäuser ohne Schnee und jede weitere Anmeldung war so zu sagen für die Füße 😕

Wenn der Lauf nicht vom Veranstalter abgesagt wurde, kam wieder etwas dazwischen, was den Gnü fast aus der Bahn warf.
Wie mein Start beim Vogelsberger-Vulkan-Trail mit einem DNF 😥

Aber gut.
Abbuzze und weidermache ...

Aber womit?
Das war eine gute Frage, denn irgendwie ist es doch seltsam, wenn dein sportliches Leben von Zielen und Plänen dominiert wird und diese Dominanz einfach verschwunden ist.
Man wird auf einmal geerdet, so zu sagen.

Ich muss gestehen, dass ich gar nicht böse bin oder war.
Nein.
Ich genieße es 😌
Zu Laufen, worauf ich Lust habe und, wenn mal nicht, ist´s auch nicht schlimm.
Auf einmal merkt man, dass es doch auch ganz andere wichtige Dinge gibt.

Gut. Die Entscheidung zu reduzierter Tätigkeit, wie sie viele vorgeschrieben bekommen, ist für uns Workaholics schon eine sehr seltsame Erfahrung 😖
Wenn man früher oft unter Stress stand, alles unter einen Hut zu bekommen, tut sich heute schon mal ein Loch auf, wo man sich fragt, wie man es füllen kann.

Aber das fällt uns Sportlern nun wiederum eher leichter, als denen, die ,nach Karl Lagerfeld, bereits die Kontrolle über sich verloren haben und morgens in die Jogginghose steigen 😂

Also galt es neue Ziele, Mikroziele, zu planen.
Am 31.10. hatte ich mein Statva-Ziel, 2500 Lauf-km, auf dem Meter genau erreicht und fing doch wirklich an, über die 3000 km nachzudenken.

Auch das Kilometerergebnis mit dem Rad war für mich unfassbar.
Ist das Radeln doch eher Ausgleich zum Laufen und waren 6000 km nie wirklich auf dem Schirm.

Die viele freie Zeit haben mich und mein Rad immer wieder auf neue Touren gebracht.

Ich erklomm das Knüllköpfchen auf dem Weg zur Lieblingstochter 😍


oder den Kahlen Asten

Ich half unserem Lieblingssohn beim Bezug der ersten eigenen Höhle und bin sehr dankbar für unsere tollen Kinder 💗


Doch am meisten genoss ich die Tage mit meinem Lieblingsmenschen 💕

Alle unseren geplanten Urlaube fielen natürlich genauso ins Wasser, wie die Wettkämpfe und doch hatten wir ein wunderschönes Jahr.

Anstatt uns in der Türkei in der Sonne zu aalen, fuhren wir in unsere fast 2. Heimat Niederlande und genossen die Spaziergänge am Strand und unsere gemeinsamen Frühstücke mit Helga auf "unserem" Balkönchen 😍


Und natürlich unsere Radtouren 😊


Und auf jeden Fall natürlich gaaaanz viel Kuchen 😋


und lekker Fis 😋

und natürlich typisch holländisches Fastfood 😱

Aber bei dem, was wir uns bewegen ... 😉😉😉
Und das ist doch letztlich das, was ich euch mit meinen Kuchenbildern immer versuche zu vermitteln:
Nicht der Kuchen ist das Problem!
Sondern fehlende Bewegung!

Und Bewegung haben wir 2 wirklich genug.
Kein Wochenende oder Urlaub, wo wir nur rumsitzen 😎
Selbst unsere Hochzeitsreise nach Kreta war geprägt von Erfahrungen und Erlebnissen, anstatt den Ar... still zuhalten und die Sonne zu genießen.
Kann man machen, aber nicht jeden Tag!


Wir haben mit Kreta ein neues Urlaubsziel entdeckt und hoffen, dass wir wieder dahin dürfen.

Denn auch da gibt es lecker Essen für den Gnü 😋


und Feigen direkt vom Baum 


und wunderschöne Ort, die wir zusammen entdecken konnten 💕


Aber auch Deppen, die uns hier auf die Palme brachten.
Die Anreise war noch sehr diszipliniert mit allen Corona-Vorgaben wie Mundschutz und Abstand ect.
Aber bei der Abreise ...
Festplatte im Sand formatiert und alles vergessen 😠

So genießen wir unser Leben auf dem Land, abseits der Rücksichtslosigkeit und hoffen, das wir 2021 wieder ein bisschen in die gewohnte Normalität zurückfinden und die Dummen aussterben, was sicher nicht erfüllt werden wird 😢
Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zu Letzt.

Na und dann ergaben sich tatsächlich noch neue Ziele 😱
Obwohl ich am 31.10.2020 die 2500 geplanten Lauf-km erreicht hatte, dachte ich mir; na gut, dann mal weiter.
und siehste:


Ich denke, die fehlenden 100 Meter sind zu vernachlässigen 😎

Auch die Rad-km waren mit 6000 km weit vor Jahresende erreicht und  dann?
Dann einfach mal weiter und ...


Am 27.12.2020 nie erwartete 7000 km auf dem Rad erkurbelt 😱

Aber nicht das hier jemand denkt, dass das nun so weitergeht und der Gnü jedes Jahr noch ne Schippe drauflegt ...
Nee. Das sicher nicht.
Schließlich hoffen wir doch mal, dass wir das mit Corona bald in den Griffe bekommen, wenn die "Herdenimmunität" erreicht wird 😉

Euch Danke ich von ganzem Herzen für Lesen meines Blog, freue mich, wenn ihr mir einen Kommentar hinterlasst und wenn wir uns alle 2021 wiedersehen bei dem einen oder anderen Wettkampf.
Denn ganz ohne ...

Mit sportlichen Grüßen
Euer Gnü aus Zü

Dienstag, 29. Dezember 2020

Geburtstag ...

der 8.

 

Schon so lange am Start 😲
Am 29.12.2012 wurde der erste Beitrag ins Netzgestellt.
Ich denke, dass das ein Grund zum feiern ist.

Vieles habe ich seit dem geschrieben.
318 Beiträge 😳

Und die Aufrufe erst 😲


Am meisten freue ich mich über die besonders hohen Aufrufe der Beiträge zum Treppenmarathon 2017 mit 1116 Aufrufen 💓

Und den zum Sachsentrail am Rabenberg von 2016 mit immerhin 1112 Aufrufen 💚

Ganz lieben Dank an alle Leserinnen und Leser 😍

Doch wird es in letzter Zeit ruhiger 😞
Wie geht es weiter?
Geht´s überhaupt weiter?

Nun heißt der Blog ja nicht umsonst "wer sich bewegt, bewegt was!"
Doch wie ich auch schon zum 5. Geburtstag schrieb:
"... mir fiel nichts passendes ein!"

Ja. Man kann es auch aus den Aufrufen ablesen.
Die Beiträge werden seltener.
Warum?
Was soll ich berichten?

Ohne Wettkampf, keine Wettkampfvorbereitung.
Und wen interessieren schon meine täglichen Läufe?

Das tun so viele andere auch. Laufen.
Macht es Sinn, sich gegenseitig an Zeiten, Distanzen und Bergaufläufen zu messen?
Ich denke nicht.
Denn mein Berg ist sicher nicht mit dem eines anderen zu vergleichen und meine Strecke an meiner kleinen Elbe ist sicher auch nicht mit denen an der großen Elbe in Dresden zu vergleichen, auch wenn beide Flüsse "Elbe" heißen 😉

Nur fließt meine von Wolfhagen, nahe Ippinghausen entspringend, in die Eder und ist kaum selten breiter als 1,50 Meter, floss die andere noch vor 30 Jahren durch 2 Staaten mit Wirtschaftsmächten, die kaum unterschiedlicher hätten sein können. Mit Wünschen und Träumen, die uns hätten ins Gefängnis bringen können, hätten die Falschen von ihnen erfahren.

Ja. So ändern sich die Zeiten.

Die Corona-Pandemie hat uns alle ein wenig auf den Boden der Realität zurück geholt, wie ich meine.
Tausende Läuft sind abgesagt worden.
Viele Wettkämpfe werden wohl nie wieder ausgetragen werden.
Geraten in Vergessenheit.

Und auch ich bin ein Stück geerdet.
Ja.
Mir fehlt der Antrieb, mich bei Wettkämpfen anzumelden und daraufhin zu trainieren.
Vielleicht kommt das aber wieder?
Hoffen wir doch.
Dann kommen auch wieder die Ideen zu Berichten und Erlebnissen zu Wettkämpfen und Erfahrungen.

Aber bis dahin ...
Lassen wir das verflixte Jahr hinter uns und hoffen, dass 2021 besser wird.

Schließen möchte ich mit dem Zitat:

„Niemand von uns kommt hier lebend raus. Also hör auf, dich wie einen nachträglichen Einfall zu behandeln. Iss leckeres Essen. Geh in der Sonne spazieren. Spring ins Meer. Sag die Wahrheit, die du wie einen versteckten Schatz in deinem Gehirn aufbewahrst. Sei albern. Sei freundlich. Sei merkwürdig. Für alles andere hast du keine Zeit.“
Sir Anthony Hopkins

Auf die nächsten Jahre und immer dran denken:
Wer sich bewegt, bewegt was!

Mit sportlichen Grüßen 
Euer Gnü aus Zü

Samstag, 10. Oktober 2020

Seelentröster und Ursachenforschung ...

in der Reihenfolge 😉


Der Kuchen schmeckt und man kann an die Ursachenforschung.
Doch wie startet man? 😰
Am Anfang des Jahres?
Oder mit Beginn der Wettkampfabsagen?
Was ist die tatsächliche Ursache für die Entscheidung heute?

Wenn ich es auf Corona schieben würde, wäre es nur die halbe Wahrheit.

Sicher. Seit dem ist es mit der Motivation für Wettkämpfe nicht mehr weit her. Aber doch bin ich regelmäßig und fleißig am Trainieren. Wofür auch immer.

Wer die Zielplanung des Gnü verfolgt, weiß, dass in 2020 alles anders kam, wie geplant und wer so ein Orga-Freek ist wie ich, den wirft so ein ständiges hin und her wirklich aus der Bahn 😓

Unter uns: das geht mir auch so, wenn Kunden kurzfristig Termine absagen, was zum Glück sehr selten passiert, denn dann hänge ich ein bisschen in der Luft und die ganze Tagesplanung ist im Eimer.


Kyffhäuser --> abgesagt

Keufelskopf --> abgesagt

Müritzlauf --> abgesagt

ect pp

Für alle geplanten Läufe habe ich einen Trainingsplan aufgelegt, angefangen und letztlich abgebrochen und zerrissen.

Dann unsere Silberhochzeitsreise nach Teneriffa.

Pustekuchen 😭 

Doch zum Glück haben wir sehr schöne Tage auf Kreta genießen dürfen. Aber das Gejammer, welches mein Lieblingsmensch 💖 ertragen musste ...

Grausam.

Warum fange ich jetzt  aber von Kreta an?

Zum einen wegen der geplatzten Planung und zum anderen, passierte mir kurz vor unserer Reise das Missgeschick, was mich heute letztendlich zum Rennabbruch zwang 😱

Bei einem Lauf in meinem Versteck vor Idioten bin ich mit meinen flachen, ungedämpften, Fludern so unglücklich mit dem Ballen auf einem spitzen Stein gelandet, da hatte ich den ganzen Urlaub bei allen Strandbarfussspaziergängen Spaß mit 😟

Auf Kreta blieb mir zum Laufen nur Asphalt und die  Brooks Launch 5 halfen mir ganz gut beim abheilen.

Freitag, vorletzter Woche, dann Wiederholung 😲

Wie doof muss man dafür sein?

Ich bin ja so ein Platsch!

Diese Woche also mit Bedacht und schön gedämpft.

Bis Freitag natürlich nicht weg, aber wird schon ...


Am Samstagfrüh klingelt der Wecker 4:30 Uhr und es ist also wirklich Raceday. Ohne Absage. Ohne Verschiebung. Wirklicher realer Wettkampf. Kein Virtueller Lauf mit anschließender Urkundenzusendung.

Halte ich alles für Quatsch. Sorry. Dazu kann ich mich nicht motivieren und das mit Motivation soll heute auch noch eine Rolle Spielen.

5:30 Uhr startet Hotel Henry Richtung Vogelsberg, denn eine Übernachtung kam bei 1:30 h Anreise nicht in Betracht.

7:00 Uhr traf ich in Schotten ein.

Man kennt sich ja aus, und weiß, wo man, unter Einhaltung der Corona-Regeln, die Startunterlagen empfangen kann 😷

Ja, in diesen Zeiten ist die GPS-Uhr nicht mehr das wichtigste Utensil; nee. Mundschutz, Abstand und Akzeptanz diverser Einschränkungen. Aber die haben, scheint es, nicht alle.


Zurück am Hotel hieß es in das Laufdress springen und ab zum Start.

Da sah es aber wirklich sehr trostlos aus und zum ersten Mal kam so ein komisches Gefühl von Unlust auf ...


Vielleicht lag das auch an meiner Pastaparty? 😂😂😂


Aber das Selfie habe ich mir natürlich noch gegönnt.


Denn da Gnü, das Weichei, am 10.10.2020, mit Handschuhen läuft, wird das Fotografieren unterwegs nicht einfach werden 😩

Und das mit dem Weichei ist dann auch das 3. Problem des heutigen Tages 😭

Kurz nach 8:00 Uhr erfolgte der Startschuss und die 66 Ultra-Läufer setzten sich 2 Stunden nach dem Start der XL-Ultras in Bewegung.

Leichter Niesel und Kalt ...

Für den Nachmittag war Sonne und Ende des Regens angemeldet. Doch das sollte der Gnü gar nicht mehr erleben. Also wenigstens nicht mehr im Rennen.

Das Feld zog sich ziemlich schnell auseinander, denn schon zu Beginn ging es den einen oder anderen Anstieg hoch und bis zum ersten VP, bei km 15, war ich ziemlich alleine. Eine Läuferin 100 Meter hinter mir und 2 Läufer kurz vor mir.

Am VP Wasser in den Faltbecher und einen Fruchtriegel in die Kippe und so machte ich mich nach der Läuferin an die Eroberung des Bilstein.

Aber was war das?

Als ich so in mich hinein hört, hörte ich was von: "mir ist kalt" und "ich habe keine Lust".
Was war denn hier los?

Komm, Gnü. Das geht gleich wieder.


Ich versuchte mir schöne Gedanke einzureden. Das ich schließlich auf dem Jakobsweg unterwegs sei und unser Haus an selbigem steht.

Aber irgendwie blieb dieses schöne Gefühl heute aus 😩

Auch der tolle Waldweg und der sich in den Bäumen verfangene Nebel konnte mich nicht aufmuntern.


Ich sah an meinem Handgelenk mein TeneriffaBlueTrail-Buff und musste an den Nebel nach dem VP Recibo Quemado denken und das Moos, was so gespenstig von den Bäumen hing ...
Ich will zurück.
Ich will auf Teneriffa sein.
Die Wärme spüren, die den Schweiß verdunsten lässt und deine Klamotten auf der Haut trocknet.
ich will ..

aufhören 😱

In dieser Träumereien passiert´s: wieder passe ich nicht auf und platsch; wieder traf mein Ballen einen spitzen Stein.
Der Schmerz schoss hoch bis ins Knie.

Pass doch auf!

Doch statt meinem Rat zu folgen; gleich nochmal und nochmal.
Gnü!!! Bist du Bescheuert? 😠

Jetzt geht das Kopfkino endgültig los:
noch 50 km.

soll ich es wagen?

Oder doch lieber am nächsten VP raus?

Der ist beim Hoherodeskopf. Noch ca. 4 km.

Die Klamotten triefen vor Nässe.

Die Hände sind eiskalt, trotz der Handschuhe die ich wegen der Nässe inzwischen auch schon ausgezogen hatte.

Der Kopf ist so was von ganz weit weg, heute 70 km laufen zu wollen.

Nee. Schluss. Raus. Ende.

An der Straßen steht eine Frau und achtet auf den Verkehr, wenn wir die Straße kreuzen wollen.

Ich frage Sie, ob eine Möglichkeit besteht abgeholt zu werden, oder erst am VP?
Sie klemmt sich sofort ans Telefon und fragt nach.

In heimatlichem Akzent meint sie, ich solle mich ins Auto setzen, es sei schließlich kalt.
Nein, meine ich, ich bin klatsch nass. Das müsse nicht sein. Sie bestand aber so sehr drauf, das kein Widerwort galt 😍

So sind se, de Ossis 💖

Keine 5 Minuten später war die Bergwacht vor Ort, der Gnü im Auto und winkend verabschiedete ich mich von der lieben Seele und Ihrer nassen Jacke, die ich als Sitzauflage nutzen durfte.

Keine 6 km später wieder in Schotten.

Ich meldete mich noch ganz brav beim Rennleiter ab und trottete zum Hotel Henry.

Tja. So schnell kann ein lange erhofftes Rennen vorbei sein und was noch viel schlimmer ist: ich bin noch nicht einmal sauer. Weder auf mich, noch auf´s Wetter, noch auf den doofen Stein, der da so bekloppt im Weg rumliegen musste.

Nur verwundert, wie schnell man die Motivation verlieren kann. 

Aber natürlich war es die beste Entscheidung auszusteigen, anstatt sich irgendwie noch 50 Kilometer vorwärts bewegen zu wollen. 
Wer weiß, wie dann das Ende ausgesehen hätte. Einmal falscher Ehrgeiz auf Teneriffa haben gereicht.

Nee. gut so.

Haken dran und Basta.

Ich denke, ich werde meine Wettkampfplanung mehr mit den Jahreszeiten abstimmen müssen.
Bisher waren für mich alle Sachen nach dem Oktober passe. Doch nun werde ich wohl das sogenannte off season schon mit Beginn des Oktober starten.
Du Weichei du!!!

Und?

Ist mir auch wurschd.

Denn noch so eine Startnummer mag ich nicht an die Wand hängen.


Auch wenn man eigentlich im Herbst sehr schöne Bilder machen kann 😍


Also werde ich dann mal bisschen Pausieren, das Füsschen schonen und schließlich habe ich in der kommenden Woche schon ein Projekt:

Renovieren des neuen Büros 😉

Ich Danke euch für´s Lesen meines Blog, die vielen lieben Worte, die mich erreicht haben und kann euch versichern, dass mein Mantra: "Aufgeben kannst du bei der Post" nicht auf Biegen und Brechen umgesetzt werden darf!

Mit sportlichen Grüßen

Euer Gnü aus Zü